Herzlich Willkommen in der Hansestadt Lübeck – eine Stadt, die als UNESCO-Weltkulturerbe eine reiche Geschichte und eine unverwechselbare Atmosphäre zu bieten hat. Lübeck ist nicht nur die „Stadt der Sieben Türme“, sondern auch das Tor zur Ostsee und ein herausragendes Beispiel für die Macht und den historischen Einfluss der Hanse im Mittelalter.
Gelegen im Bundesland Schleswig-Holstein im Norden Deutschlands, ist Lübeck eine Stadt, die es versteht, ihre Vergangenheit zu bewahren und gleichzeitig eine lebendige und moderne Atmosphäre zu pflegen. Mit ihrer unverwechselbaren Silhouette, die von den sieben Türmen ihrer fünf Hauptkirchen geprägt wird, und ihrem gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtbild ist Lübeck eine wahre Perle im Norden.
Die Altstadt von Lübeck, die auf einer Insel liegt und von der Trave umgeben ist, ist ein besonderes Highlight. Hier erzählen enge, verwinkelte Gassen und historische Gebäude die Geschichten aus vergangenen Jahrhunderten. Von der prächtigen Backsteingotik bis hin zu den charmanten Gängen und Höfen, die einst als Wohnstätten für Handwerker und Händler dienten, spiegelt die Lübecker Altstadt die reiche Geschichte und das Erbe der Stadt wider.
Egal ob Geschichtsinteressierte, Kulturliebhaber oder neugieriger Reisender: Lübecks Sehenswürdigkeiten haben für jeden etwas zu bieten. In den folgenden Abschnitten werden wir tiefer in die Vielfalt und Schönheit der Sehenswürdigkeiten dieser einzigartigen Stadt eintauchen. Begleite uns auf dieser Entdeckungsreise durch die faszinierende Hansestadt Lübeck.
1. Das Holstentor – #1 Sehenswürdigkeit von Lübeck
Das Holstentor, das prächtige Stadttor aus rotem Backstein, ist zweifellos das Wahrzeichen Lübecks und eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten. Das beeindruckende Tor, das im 15. Jahrhundert erbaut wurde, ist eines der letzten vier Stadttore der Stadt und das wohl bekannteste Beispiel für die Backsteingotik in Norddeutschland.
Das Holstentor, dessen Name „Holstein Tor“ bedeutet, war einst ein wesentlicher Bestandteil der Stadtbefestigung und verteidigte Lübeck vor Angriffen. Mit seinen mächtigen, halbrunden Türmen, dem zentralen Gebäude und der Inschrift „CONCORDIA DOMI FORIS PAX“ (Eintracht innen, draußen Frieden) auf der Feldseite, symbolisiert es die Macht und den Reichtum der Lübecker Bürger in der Blütezeit der Hanse.
Der rote Backstein, der für den Bau des Holstentors verwendet wurde, ist ein charakteristisches Merkmal der Architektur des Nordens und verleiht dem Tor seine unverwechselbare Optik. Der Backstein, der lokal hergestellt wurde, zeugt von der Bedeutung des Holstentors als Verteidigungsanlage und repräsentiert die wirtschaftliche Stärke und Unabhängigkeit der Stadt.
Heute ziert das geschichtsträchtige Holstentor zahlreiche Erinnerungsfotos, Postkarten, süße Marzipantorten und sogar einige 2-Euro-Stücke. Als das wohl wichtigste Symbol der Geschichte der Hansestadt, ist das Holstentor nicht nur ein historisches Monument, sondern auch ein Zeugnis der städtischen Identität und des Stolzes der Lübecker.
In seiner majestätischen Präsenz und seiner historischen Bedeutung verkörpert das Holstentor das reiche Erbe Lübecks und seine fortwährende Resonanz in der Gegenwart. Es ist mehr als nur ein Wahrzeichen – es ist das Herzstück der Identität der Stadt und ein Muss für jeden Besucher.
2. Die Lübecker Salzspeicher
Direkt neben dem prächtigen Holstentor finden Sie die Lübecker Salzspeicher – eine beeindruckende Gruppe von Lagerhäusern, die ebenso einzigartig sind wie die Stadt selbst. Die sechs roten Backsteinbauten, die zwischen den Jahren 1579 und 1745 errichtet wurden, sind ein lebendiges Zeugnis der wirtschaftlichen Geschichte Lübecks.
Die Salzspeicher spielten eine entscheidende Rolle in der Entwicklung und dem Wohlstand Lübecks. Salz, oft als „weißes Gold“ bezeichnet, war im Mittelalter und in der frühen Neuzeit ein äußerst wertvolles Handelsgut. Es wurde zur Konservierung von Lebensmitteln verwendet und war daher von großer Bedeutung. Lübeck, durch seine strategische Lage an der Trave und nahe der Ostsee, entwickelte sich zum bedeutenden Umschlagplatz für das „weiße Gold“.
Die imposanten Speicher mit ihren hohen Giebeln und stabilen Mauern dienten der Lagerung des Salzes, das hauptsächlich aus den Salinen von Lüneburg kam. Durch den Handel mit Salz wurde Lübeck unglaublich reich und konnte seinen Einfluss im Hansebund erheblich ausbauen.
Architektonisch bestechen die Salzspeicher durch ihre einfache, aber robuste Backsteingotik, die perfekt zur restlichen Lübecker Architektur passt. Ihre unmittelbare Nähe zum Holstentor unterstreicht die Bedeutung, die der Salzhandel für Lübeck hatte.
Die Salzspeicher sind mehr als nur historische Gebäude – sie sind ein Symbol für den einstigen Wohlstand und die wirtschaftliche Macht Lübecks. Ein Besuch dieser beeindruckenden Lagerhäuser bietet einen faszinierenden Einblick in die Handelsgeschichte der Hansestadt und die Bedeutung des Salzes in der Vergangenheit.
3. Sehenswürdigkeit St. Petri Kirche
Die St. Petri Kirche ist ein bedeutendes Wahrzeichen Lübecks und ein beeindruckendes Beispiel für gotische Backsteinarchitektur. Sie ist nach dem heiligen Petrus benannt, dem Schutzpatron der Fischer – eine passende Huldigung, da Lübeck von Wasser umgeben und stark vom Fischfang geprägt ist.
Die Geschichte der St. Petri Kirche reicht bis in das 12. Jahrhundert zurück, obwohl das heutige Gebäude hauptsächlich aus dem 14. Jahrhundert stammt. Mit ihrer imposanten Höhe von 108 Metern, dominiert die St. Petri Kirche die Skyline der Stadt und diente Schiffen auf der Trave lange Zeit als Orientierungspunkt.
Architektonisch ist die Kirche bemerkenswert für ihre beeindruckende gotische Backsteinfassade, die prächtigen Spitzbögen und den hohen, schmalen Turm. Trotz mehrerer Zerstörungen und anschließender Restaurierungen im Laufe der Jahrhunderte, hat die Kirche ihre ursprüngliche gotische Pracht beibehalten und ist ein wichtiger Teil des UNESCO-Weltkulturerbes der Lübecker Altstadt.
Ein besonderes Highlight der St. Petri Kirche ist die Möglichkeit, den Kirchturm zu besteigen. Eine moderne Glasaufzugsfahrt führt Besucher auf eine Plattform in 50 Metern Höhe, von der aus man einen atemberaubenden Blick über die historische Altstadt und die umliegende Landschaft Schleswig-Holsteins hat. Dieser Panoramablick, der die roten Dächer der Stadt, die sieben Kirchtürme und die gewundenen Wasserwege der Trave umfasst, ist ein unvergessliches Erlebnis und ein Muss für jeden Besucher Lübecks.
Die St. Petri Kirche ist nicht nur ein beeindruckendes architektonisches Denkmal, sondern auch ein lebendiger Teil der Geschichte und Kultur Lübecks. Sie lädt dazu ein, die reiche Vergangenheit der Stadt zu entdecken und ihre atemberaubende Schönheit zu bewundern.
4. Das Lübecker Rathaus
Das Lübecker Rathaus ist eines der bekanntesten Bauwerke der Backsteingotik und zählt zu den größten mittelalterlichen Rathäusern in Deutschland. Die Geschichte des Rathauses reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Das erste Rathaus, dessen Gestalt weitgehend unbekannt ist, wurde im Jahr 1225 oder 1226 erwähnt und befand sich an der Nordwestecke des Marktes.
An der Stelle des heutigen Hauptgebäudes wurde das Rathaus um 1240 als spätromanischer Gruppenbau aus drei Giebelhäusern errichtet. Nach einem Stadtbrand im Jahr 1251, der das Rathaus beschädigte, wurden erhebliche Umbauten vorgenommen. Das Ergebnis waren monumentale Schildwände, die das heutige Erscheinungsbild des Rathauses prägen.
Nach 1298 wurde das Lange Haus zwischen Markt und Heumarkt errichtet. Sein Erdgeschoss beherbergte die Buden der Goldschmiede, während das Obergeschoss als Ratssaal und später als Festsaal diente. Um 1340 wurde das Hauptgebäude des Rathauses, abgesehen von der Schildwand, abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, der bis 1350 fertiggestellt wurde. Dieser Neubau war mehrmals von Veränderungen und Zerstörungen betroffen, unter anderem durch einen Großbrand im Jahr 1358.
In den Jahren vor 1434 erhielt die Laube zum Markt ein Schleppdach, und um 1435 verlieh der Ratsbaumeister Peck der alten Schildwand ihre heutige Gestalt mit drei Türmen. Anschließend errichtete er das Neue Gemach in detailreicher Spätgotik, das sich mit seinen Schauwänden zum Markt und zur Breiten Straße präsentiert. Ab 1483 wurde das Kanzleigebäude errichtet, das ursprünglich nur fünf der heute 22 Joche umfasste.
Das Lübecker Rathaus beeindruckt nicht nur durch seine einzigartige Architektur, sondern auch durch seine Lage im Herzen der Stadt und seine vielseitige Geschichte, die einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung Lübecks hatte.
5. Die Gänge und Höfe von Lübeck
Die Gänge und Höfe von Lübeck sind ein einzigartiger Aspekt der Stadtstruktur, die während des Mittelalters entstanden sind. Sie wurden in der Regel hinter den Hauptstraßenhäusern errichtet und boten zusätzlichen Wohnraum für die wachsende Bevölkerung. Die Gänge sind schmale Durchgänge, die zu den Höfen führen, die von mehreren kleineren Häusern umgeben sind. Sie sind oft sehr eng und können leicht übersehen werden, aber sie verbergen eine ganze Welt von historischen Gebäuden und malerischen kleinen Höfen.
Die Gänge und Höfe sind auch für das Stadtbild und das Leben in Lübeck von Bedeutung. Sie bieten einen einzigartigen Einblick in das mittelalterliche Leben und sind ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes der Stadt. Sie sind auch eine beliebte Sehenswürdigkeit für Touristen, die die historische Atmosphäre der Stadt erleben wollen.
6. Das Europäische Hansemuseum
Das Europäische Hansemuseum ist das größte Museum der Welt, das sich der Geschichte der Hanse widmet. Es wurde am 30. Mai 2015 eröffnet. Das Museum erstreckt sich über eine Ausstellungsfläche von 4200 Quadratmetern und liegt auf dem Gelände des Burgklosters, einem ehemaligen Dominikanerkloster, und einem Neubau, der auf dem ehemaligen Konventgebäude des Burgklosters entstand.
Im Museum werden auf drei Etagen die Geschichte der Hanse und ihre Auswirkungen dargestellt. Dies wird durch originalgetreu nachgestellte Szenen, darunter das Hansekontor in Brügge und die Londoner Steelyard, veranschaulicht und von Medienstationen begleitet. Zu den herausragenden Exponaten gehört die Lübecker Knochenhauer-Amtsstube, eine prächtig ausgestattete spätgotische Stube, die das Lübecker Rathaus bis in die 1980er Jahre beherbergte. In der Liste der Lübeck Sehenswürdigkeiten folgt nun eines der ältesten bestehenden Sozialgebäude Deutschlands.
7. Das Heiligen-Geist-Hospital
Das Heiligen-Geist-Hospital in Lübeck ist eines der ältesten bestehenden Sozialgebäude in Deutschland und ein wichtiges Wahrzeichen der Stadt. Es wurde im Jahre 1280 gegründet und ist bis heute ein lebendiges Denkmal der mittelalterlichen Baukunst und der sozialen Geschichte der Stadt. Die Anlage besteht aus einem Langhaus und mehreren Nebengebäuden, die um einen Innenhof gruppiert sind. Das Langhaus ist in zwei Schiffen geteilt und mit einem reich verzierten hölzernen Tonnengewölbe bedeckt. Besonders bemerkenswert sind die 33 kleinen Wohnungen oder „Kammern“, die im 14. Jahrhundert hinzugefügt wurden. Sie sind entlang der Wände des Langhauses angeordnet und durch hölzerne Trennwände voneinander getrennt. Diese Kammern wurden bis ins späte 20. Jahrhundert hinein als Wohnungen für bedürftige ältere Menschen genutzt.
Die Rolle des Heiligen-Geist-Hospitals in der Geschichte von Lübeck ist von großer Bedeutung. Es wurde in einer Zeit gegründet, in der Lübeck eine führende Rolle in der Hanse spielte, und seine Existenz zeigt die soziale Verantwortung, die die Stadt gegenüber ihren Bürgern übernommen hat. Es war ein Ort, an dem bedürftige und ältere Menschen Pflege und Unterkunft finden konnten, und es hat im Laufe der Jahrhunderte vielen Menschen geholfen.
8. Das Café Niederegger und das Lübecker Marzipan
Das Café Niederegger ist eine unverzichtbare Station auf jeder Tour durch die Lübecker Sehenswürdigkeiten und ein wichtiger Teil der kulinarischen und kulturellen Geschichte der Stadt. Es ist berühmt für sein Marzipan, ein Produkt, das vor Ort schon seit Jahrhunderten hergestellt wird und für die Stadt von großer Bedeutung ist. Die spezifische Herstellungsweise des Marzipans und die hohen Qualitätsstandards haben dazu geführt, dass Lübecker Marzipan weltweit bekannt und beliebt ist.
Der Besuch des Café Niederegger bietet eine einzigartige Erfahrung. Hier kann man nicht nur das berühmte Marzipan probieren, sondern auch mehr über seine Geschichte erfahren. Der Gastraum des Cafés ist gemütlich und einladend, und es gibt auch ein Marzipan-Salon, in dem man mehr über die Herstellung und die Geschichte des Marzipans erfahren kann.
9. Das Buddenbrookhaus
Das Buddenbrookhaus in Lübeck ist bekannt als der Ort, der Thomas Manns berühmtem Roman „Die Buddenbrooks“ als Kulisse diente. Das Haus liegt in der Mengstraße und war einst das Heim der Großeltern des Schriftstellers auf der Mutterseite. Heute ist das Buddenbrookhaus ein Museum, das nicht nur den Roman und seinen Autor ehrt, sondern auch das Leben der Mann-Familie insgesamt. Es gibt eine Ausstellung, die sich auf die Familiengeschichte konzentriert, und eine weitere, die speziell Thomas Manns Leben und Werk gewidmet ist. Ein Highlight des Museums ist eine vollständige Rekonstruktion der Buddenbrook-Küche aus dem Roman.