Viele Geschichten hatte ich in Berlin schon über das Ballhaus gehört. Ein wundersam verzauberter Ort solle es sein, der sich in den Außenbezirken Berlins versteckt. Dementsprechend konnte ich es mir nicht nehmen, auch einen kleinen Ausflug dorthin zu unternehmen.
Der Einstieg zunächst auf das Gelände war gar nicht so schwer – auf jeden Fall ab dem Moment, an dem wir das Loch im Zaun hinter dem Busch gefunden hatten. Das ganze Grundstück ist auf jeden Fall sehr schön direkt am Wasser gelegen. Ansonsten gibt das Gebäude von außen gar nicht mal so viel her. In das Ballhaus Grünau hineinzukommen war dann aber etwas schwieriger. Alle einfachen Eingänge wurden wohl vor nicht allzu langer Zeit mit großen Spanplatten zugeschraubt und verbarrikadiert.
1. Versuch: Eine Leiter sollte genutzt werden, um über die offenen Fenster im oberen Stockwerk hineinzuklettern. Leider scheiterte dieses Unterfangen an der zu kurzen Leiter.
2. Versuch: Der Kampf gegen die Spanplatten. Leider gewann in diesem Fall auch das Haus- das Holz des Ballhauses war stärker als ich.
3. Versuch: Mission Kletteraffe. Über einige Absätze und etwas Geschick konnte ich es dann doch noch schaffen in die heiligen Ballhaushallen einzutreten
Drinnen war es dann zunächst etwas skurril. Schaukelpferde in Blickrichtung See. Ein riesiger Pappaufsteller eines Autos – lebensgroß. Es schien als hätte es eine entsprechende Webeveranstaltung im großen Saal gegeben. In Berlin werden wohl alle Flächen auf irgendeine Art und Weise genutzt.
Der riesige Saal war aber schon beeindruckend. Vor allem die Tatsache, dass der riesige Kronleuchter noch in der Mitte lag hat mich auch etwas verwundert. Insgesamt ist das Haus mit dem Nebenflügel auf eine sehr „schöne“ Art heruntergekommen und man findet tatsächlich noch Überbleibsel aus vergangenen Tagen wie die Notenzettel zu Mädchenlieder von Carl Reinicke.
Insgesamt hat sich der Trip zum Ballhaus in Grünau auf jeden Fall gelohnt. Der Einstieg ist auf jeden Fall mittlerweile ziemlich knifflig. Dafür macht das Erkunden im Inneren aber sehr viel Spaß. Natürlich hätte der ganze Ausflug noch mit Musik und einer Tanzpartnerin gekrönt werden können.